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Wednesday

Schmelzer sorgt für Sensation gegen Real






Woran man bei Borussia Dortmund derzeit ist, das wissen wohl noch nicht einmal die Spieler selbst. Enttäuschenden Auftritten in der Bundesliga lassen die Dortmunder in der Champions League regelmäßig starke Leistungen folgen. So auch nach der jüngsten 1:2-Pleite im Derby gegen Schalke 04: Am dritten Spieltag der Königsklasse gab es nun ein triumphales 2:1 (1:1) gegen Real Madrid, neben dem FC Barcelona, Bayern München und Manchester United wohl das Non-Plus-Ultra des europäischen Fußballs.

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"Es war ein sensationeller Champions-League-Abend, wie man sich das in den kühnsten Träumen nicht vorstellen kann", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nach dem Spiel.

Das Starensemble um Cristiano Ronaldo, der auch für den Ausgleich (38. Minute) nach der Führung durch Robert Lewandowski gesorgt hatte (36.), spielte schwach und kassierte in der 64. Minute den entscheidenden Gegentreffer durch Marcel Schmelzer. Der Dortmunder Außenverteidiger war zuletzt von Bundestrainer Joachim Löw noch scharf kritisiert worden. "Wir hatten etwas gutzumachen vom Wochenende. Wir wollten das Spiel unbedingt für uns entscheiden", so Schmelzer.

In der Tabelle der Gruppe D liegt Dortmund nun mit sieben Punkten auf Rang eins, Madrid folgt dahinter mit sechs Zählern. Weil im zweiten Gruppenspiel Ajax Amsterdam 3:1 gegen Manchester City gewann, hat der BVB bei vier Punkten Vorsprung auf Rang drei nun beste Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. In Amsterdam trafen Siem de Jong (45.), Niklas Moisander (57.) und Christian Eriksen (68.) zum Sieg für Ajax, Samir Nasri (22.) hatte Manchester in Führung gebracht.

Dass der BVB gegen große Teams mithalten kann, hatte er bereits beim 1:1 gegen Manchester City bewiesen. Roberto Mancini, Trainer des Premier-League-Clubs hatte nach dem Spiel gesagt, dass Dortmund in einer anderen Liga gespielt habe. So etwas hört man nicht häufig vom Meister der Premier League. Auch in Spanien wird der Respekt vor der Borussia nach der Leistung gegen Madrid nicht geringer geworden sein.

Khedira früh verletzt raus

Vor der Partie hatte es bereits gute Nachrichten für Trainer Klopp gegeben: Die zuvor verletzten Mario Götze und Schmelzer konnten mitwirken. Vor allem Schmelzers Genesung war eminent wichtig, gab es doch auf der linken Abwehrseite zuletzt keinen adäquaten Ersatz für ihn. "Nach dem Schuss habe ich meine Schmerzen im Fuß vergessen", sagte der noch immer leicht angeschlagene Schmelzer.

Bei Real begannen seine Nationalmannschaftskollegen Sami Khedira und Mesut Özil, allerdings wirkte Khedira nur bis zur 20. Minute mit, dann musste er verletzt vom Platz. Eine Diagnose wurde zunächst nicht bekannt. Ohnehin plagten die Spanier große Verletzungsprobleme. Michael Essien, sonst Mittelfeldspieler, verteidigte auf der linken Seite. BVB-Trainer Jürgen Klopp stellte ihm Reus gegenüber, der sonst eher in der Mitte aufläuft, um diese Schwachstelle zu nutzen.

Doch Reus leistete sich in der fünften Minute zunächst einmal einen schweren Fehlpass, Real schaltete schnell um und Özil fehlten nur wenige Zentimeter, sonst hätte er freistehend für das 1:0 sorgen können. In der Anfangsphase produzierten die Dortmunder viele Fehlpässe, doch die Nervosität verflog schnell. Sebastian Kehl schoss in der 13. Minute auf das Real-Tor, Torwart Iker Casillas parierte. Madrid kam durch Ángel di María zu einer guten Chance (22.), die beste Gelegenheit hatte aber erneut Kehl, der wieder an Casillas scheiterte (27.).

Respekt vor den großen Namen bei den Dortmundern? Fehlanzeige.

Glück hatte der BVB aber, als Sven Bender in der 35. Minute unbedrängt einen Pass direkt zum Gegner spielte, der Fehler wurde von seinen Nebenleuten korrigiert.

Und dann ging es los: Pepe spielte einen Ball aus der Abwehr heraus zu Kehl, der ihn sofort zu Lewandowski weiterleitete, der wiederum Casillas keine Chance ließ. Die Dortmunder Fans waren noch im Jubel begriffen, da verstummte das Stadion auch schon wieder. Ronaldo hob den Ball nach einem starken Pass von Özil über BVB-Keeper Roman Weidenfeller zum 1:1 ins Tor. Kurz vor der Pause stockte dem Dortmunder Anhang noch einmal der Atem, doch Sergio Ramos schoss über das Tor.

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Die zweite Halbzeit begann der Bundesligist extrem stark. Bei Mario Götzes Schuss aus knapp zwölf Metern zeigte Real-Torwart Casillas, warum er vier Mal in Folge zum Welttorhüter des Jahres gewählt worden war (50.). Und direkt im Anschluss rückte er erneut in den Blickpunkt, Reus brachte einen Freistoß direkt aufs Tor - dank Casillas aber nicht darin unter. Di María scheiterte auf der Gegenseite ebenfalls nur knapp (55.).

Dann kam Schmelzers großer Auftritt: Der Abwehrspieler nahm einen Ball direkt, Lewandowski ließ den Ball passieren, 2:1. Der Schlusspunkt einer ganz starken Partie der Dortmunder.

Borussia Dortmund - Real Madrid 2:1 (1:1)
1:0 Lewandowski (36.)
1:1 Cristiano Ronaldo (38.)
2:1 Schmelzer (64.)
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender (67. Gündogan), Kehl - Reus (90.+1 Perisic), Götze (87. Schieber), Großkreutz - Lewandowski
Real Madrid: Casillas - Sergio Ramos, Varane, Pepe, Essien - Khedira (20. Modric), Xabi Alonso - Di Maria, Özil, Cristiano Ronaldo - Benzema (73. Higuaín)
Schiedsrichter: Kassai (Ungarn)
Zuschauer: 65.829 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Gündogan - Sergio Ramos, Xabi Alonso


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