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Thursday

~~Ya Konan lässt Hannover jubeln, Bayer feiert deutlichen Sieg






Durch einen Treffer von Ya Konan in der Nachspielzeit bezwang Hannover 96 Helsingborg mit 2:1. Leverkusen siegte mit 4:0 bei Rapid Wien

Helsingborg/Wien. Im eiskalten Helsingborg hat sich Hannover 96 zu einem wichtigen Sieg in der Europa League gezittert. In einer turbulenten Nachspielzeit sicherte Didier Ya Konan (90.+3) am Donnerstag mit seinem Tor in letzter Sekunde den glücklichen 2:1 (1:0)-Sieg beim schwedischen Meister und Pokalsieger Helsingborg IF. Nur zwei Minuten zuvor hatte Alvaro den Ausgleich für die Gastgeber erzielt. Mame Diouf hatte Hannover in der Partie bei niedrigen Temperaturen und phasenweise Schneefall schon in der zwölften Minute in Front gebracht.

Durch den zweiten Erfolg im dritten Spiel verteidigte der Fußball-Bundesligist mit sieben Punkten seine Führung in der Gruppe L vor UD Levante (6), Twente Enschede (2) und den Schweden (1) aus und machte einen Riesenschritt Richtung Zwischenrunde. Großes Manko der Niedersachsen war vor nur 8300 Zuschauern – darunter 3000 Fans aus Hannover – die schlechte Chancenauswertung – die sich beinahe rächte. "Es ist ärgerlich, wenn man so gut da steht und dann in der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert", beschrieb 96-Verteidiger Christian Schulz die dramatischen Schlussminuten. "Dann noch einmal zurückzukommen. es gibt nicht viel, viel Schöneres."

Trainer Mirko Slomka hatte voll auf Offensive gesetzt. Er beorderte Diouf und Mohammed Abdellaoue in die Spitze, Ya Konan unterstützte die beiden dahinter. Im Mittelfeld sollten Sergio da Silva Pinto und Szaboics Huszti das Angriffsspiel organisieren.

Slomkas Taktik ging auf. Von Beginn an hatten die Niedersachsen die Partie im Griff. In der 12. Minute machte sich die Überlegenheit schon bezahlt: Nach einem Eckball von Huszti ließ Diouf mit seinem Kopfball Helsingborgs Keeper Pär Hansson keine Chance.

Danach nahm sich Hannover eine kleine Auszeit, ohne aber von den Schweden in Bedrängnis gebracht zu werden. Als die Gäste das Tempo wieder anzogen, kamen sie zu weiteren Chancen. Nur der erfolgreiche Torabschluss fehlte: Einen Kopfball von Mario Eggimann (25.) nach einem erneuten Eckball von Huszti parierte Hansson, Husztis Schuss (34.) flog nur um einen halben Meter vorbei.

Abstimmungsprobleme gab es ab und zu in Hannovers umformierter Abwehr. Schulz, erstmals seit seiner Verletzung im August wieder dabei, musste den gesperrten Karim Haggui ersetzen und bildete mit Eggimann die Innenverteidigung. Gefährlich wurde es in der Halbzeit eins nur einmal: Nikola Djurdjic (40.) köpfte aus kurzer Entfernung Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler an.

Auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild nicht. Hannover dominierte, ging aber leichtfertig mit seinen Möglichkeiten um. Gleich zweimal binnen weniger Sekunden scheiterten Diouf und Huszti (51.) kläglich am starken Helsingborg-Schlussmann Hansson.

Die Nachlässigkeiten des Bundesligisten rächten sich. Bei zunehmenden Schneefall verlor 96 mehr und mehr den Durchblick: Djurdjic (59.) verzog aus aussichtsreicher Position, erneut Djurdjic, Alvaro und Alejandro Bedoya (73.) vergaben eine Dreifach-Möglichkeit, wieder Alvaro setzte den Ball per Kopf knapp neben den Pfosten (82.). In der Nachspielzeit machte er es besser und sorgte mit seinem Treffer für Jubel bei den Schweden. Doch Hannover schlug durch Ya Konan zurück.

Leverkusen schießt sich für die Bayern warm

Bayer Leverkusen spielte zeitgleich und kommt in der Europa League immer besser in Schwung. Die Werkself hat einen großen Schritt in Richtung Zwischenrunde gemacht. Leverkusen kam nach einer starken Vorstellung und dem höchsten Sieg seit zwei Jahren zu einem 4:0 (1:0) beim österreichischen Rekordmeister Rapid Wien und konnte dabei noch Kräfte schonen für das Bundesliga-Schlagerspiel bei Bayern München am Sonntag. Nach dem dritten Spieltag liegen die Leverkusener mit sieben Punkten in Gruppe K bestens im Rennen. Vor dem Rückspiel in zwei Wochen in Leverkusen scheint das Weiterkommen damit nur noch Formsache zu sein.

"Wir waren die ersten 20 Minuten nicht gut drin, dann waren wir gut drin im Spiel. Da haben wir richtig gut gespielt", sagte Leverkusens Cheftrainer Sascha Lewandowski. Auch Manager Rudi Völler war begeistert: "Es war eine beeindruckende Vorstellung. Hier muss man erstmal vier Tore schießen. Die Art und Weise war fußballerische Extraklasse, aber jetzt müssen wir das Spiel schnell abhaken, weil wir am Sonntag gegen Bayern spielen."

Vor der stattlichen Kulisse von 43.200 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion bescherten Philip Wollscheid (37.), Gonzalo Castro (56., 90.+2) und Karim Bellarabi (58.) Bayer einen hochverdienten Sieg. Die Wiener Chancen auf ein Überwintern im internationalen Geschäft sind nach der dritten Niederlage im dritten Spiel damit kaum mehr vorhanden.

Die Leverkusener waren im 160. Europacupspiel ihrer Klubgeschichte den Österreichern technisch und taktisch in allen Belangen überlegen und überzeugten durch ein gutes Kombinationsspiel. Dem konnten die wenig überzeugenden Gastgeber nichts entgegenstellen.

Teamchef Sami Hyypiä hatte mit Blick auf das Bayern-Spiel seine Elf auf einigen Positionen verändert. So rotierte der Finne den Nationalspieler Lars Bender sowie die beiden Verteidiger Ömer Toprak und Daniel Carvajal aus der Startelf. Doch das Unterfangen, den Leistungsträgern angesichts der vielen Englischen Wochen eine Verschnaufpause zu gönnen, misslang zumindest im Fall Bender. Der Mittelfeldspieler musste bereits nach zehn Minuten aufs Feld, nachdem sich der tschechische Nationalspieler Michal Kadlec am Knie verletzt hatte.

Bayer benötigte die von Lewandowski erwähnten 20 Minuten, um das Kommando an sich zu reißen. Mit schnellem Passspiel schnürten die Rheinländer dann aber Rapid in der eigenen Hälfte ein. Die erste echte Chance vergab Stefan Kießling aus kurzer Entfernung nach Vorarbeit von Karim Bellarabi (28.). Danach war es Daniel Schwaab, der mit einem 18-Meter-Schuss scheiterte (32.), ehe Andre Schürrle freistehend vor Rapid-Schlussmann Lukas Königshofer eine gute Chance vergab.

So war das Führungstor durch Wollscheid nur eine Frage der Zeit. Nach einer Ecke von Castro stieg der 1,94 Meter große Verteidiger am höchsten und erzielte bereits seinen dritten Pflichtspiel-Treffer im Bayer-Trikot.

Und Rapid? Bei den Österreichern hatten nur die Fans internationale Klasse. Die technisch arg limitierte Mannschaft von Peter Schöttel brachte das Leverkusener Tor in der ersten Halbzeit nicht einmal in Gefahr. Allerdings fehlten den Österreichern, die vor drei Jahren noch den Hamburger SV aus dem Stadion gefegt hatten (3:0), auch die Leistungsträger Steffen Hofmann (Augapfelprellung) und Guido Burgstaller (gesperrt).

In der zweiten Halbzeit agierten die Wiener zunächst etwas mutiger und besaßen durch Gerson auch so etwas wie eine Torchance (53.). Doch die kalte Dusche folgte prompt. Nach Doppelpass mit Bender erhöhte Castro auf 2:0, bevor zwei Minuten später Bellarabi aus spitzem Winkel für die endgültige Entscheidung sorgte und dabei Rapid-Torwart Königshofer schlecht aussehen ließ. Danach wanderten die ersten Fans im Gegensatz zu Österreichs Nationaltrainer Marcel Koller bereits ab. Der Rest war für die Galerie. Bellarabi (60.) vergab dabei eine weitere gute Chance. Rapids Stürmer Terrence Boyd verzog eine gute Viertelstunde vor dem Ende nur knapp und scheiterte in der 88. Minute mit einem Schlenzer an Leno. In der Nachspielzeit setzte Castro mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt.


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